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Lernen im Studium

Was ist Lernen?

Menschen unterscheiden sich von den Tierarten maßgeblich durch ihre Fähigkeit, ihr Verhalten und Handeln aufgrund von Erfahrungen anpassen zu können. Der Prozess des Lernens vollzieht sich ein Leben lang. Nach Rost bezeichnet man mit dem Begriff ‚Lernen‘

Vorgänge der Aufnahme und Speicherung von Erfahrungen sowie ihre Verknüpfung mit Verhalten. […] Wir benennen mit dem Wort „Lernen„ also einen Begriff, der bestimmte, so vorgestellte Vorgänge und Zusammenhänge per Definition einschließt (Inklusion) und andere als „nicht zum Lernen gehörige“ ausschließt (Exklusion). „(Relativ stabile) Veränderungen im Verhalten(spotential)„ und „Veränderungen aufgrund von Erfahrungen“ gehören dazu, „Veränderungen durch Krankheiten, Drogen usw.„ jedoch nicht. (Rost 2018:36).

Unterschiede zwischen dem Lernen an der Schule und an der Universität

Jede*r von euch hat bislang eine eigene Lernbiographie vorzuweisen, die sich aus individuellen Lerngewohnheiten und Erfahrungen zusammensetzt. Wenn ihr über Lerntechniken verfügt, die bislang gut funktionierten und den gewünschten Lernerfolg gezeigt haben, könnt ihr diese selbstverständlich weiterhin benutzen. Das Ausprobieren neuer Techniken kann euren Lernerfolg in diesem Fall sicherlich noch optimieren und euch neue Wege des Lernens aufzeigen.

Ab Studienbeginn werden neue Lernstrategien von euch gefordert, da sich die Voraussetzungen studentischen Lernens von denen in der Schule unterscheiden.

Das selbstständige Lernen ist an der Universität wesentlich wichtiger als in der Schule. Die Anleitung des Lernprozesses ist nicht gegeben und kollektives Lernen eher selten, da der Stoff oft selbstgewählt und interessengeleitet ist.

Maßgebliche Unterschiede des Lernens an der Universität im Gegensatz zur Schule ergeben sich unter anderem aus dem Umfang. Die Reduktion der Lerninhalte ist ebenso zentral wie das frühzeitige Lernen. Nicht alle vermittelten Lerninhalte können (und müssen) gelernt werden - insbesondere wenn Zeit zu einem knappen Gut wird.

Hinsichtlich der Klausurvorbereitung bietet es sich daher an, rechtzeitig Informationen der Dozent*innen zum Umfang und zur Art (Multiple Choice, offene oder geschlossene Fragen etc.) der Klausur einzuholen. Auch die Anforderungen eines Leistungsnachweises können von Dozent zu Dozentin stark variieren. Deshalb ist es ratsam, dass ihr euch auch im Hinblick auf euer Zeitmanagement rechtzeitig über diese Modalitäten informiert, um euch darauf einstellen zu können.

Im Gegensatz zum Lernen an der Schule erhaltet ihr während des Semesters keine Rückmeldungen über euren Leistungsstand. Da die Klausuren und Leistungsnachweise erst zum Semesterende bzw. in der vorlesungsfreien Zeit stattfinden bzw. zu erbringen sind, ist es wichtig, dass ihr semesterbegleitet und eigenständig lernt.

Der erste Schritt zum erfolgreichen Lernen besteht zunächst darin, dass ihr euch bewusst macht, welchen lernhinderlichen Faktoren ihr zu Studienbeginn ausgesetzt sein könnt. Danach ist es an der Zeit Strategien zu entwickeln, die euch helfen, mit diesen Faktoren angemessen umzugehen und euch ein angenehmes Lernen ermöglichen.


Folgende Faktoren können dem Lernerfolg im Wege stehen:


Beim Lernen solltet ihr berücksichtigen, dass die Konzentrationsdauer (nur) ca. 45 Minuten am Stück beträgt. Es ist deshalb sehr wichtig, dass ihr euch Pausen gönnt und euch auch ausruht. Nur auf diese Art und Weise ist ein nachhaltiges und angenehmes Lernen möglich. Neben den o.g. Faktoren können euch folgende Tipps helfen:

Lernfördernde Tricks

Um Lerninhalte effektiv und langfristig im Gedächtnis zu verankern, könnt ihr euch einfacher Tricks bedienen:

Nie ohne Seife waschen!“1)



Literatur

Weiterführende Literatur und Informationen

Klauer, Karl Josef/Leutner, Detlev (2007): Lehren und Lernen. Einführung in die Instruktionspsychologie. Weinheim/Basel

Mandl, Heinz/Friedrich, Helmut Felix (62006): Handbuch Lernstrategien. Göttingen: Hogrefe.

Rost, Friedrich (2018): Lern- und Arbeitstechniken für das Studium. 8., vollst. überarb. u. aktual. Aufl. Wiesbaden: Springer

Vester, Frederic (352012): Denken, Lernen, Vergessen. Was geht in unserem Kopf vor, wie lernt das Gehirn und wann lässt es uns im Stich? München


Ursprungstext: Sabine Fronia | Überarbeitung: Sandra Waldenberger

1)
Quelle: Wikimedia Commons, Nutzer Patrick 87, Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Compass_Rose_de_small_N.svg [Letzter Aufruf: 2015-09-04]